Die ca. 12 Meter hohe Serbische Fichte war ein Prachtexemplar von Solitärbaum. Sie gab dem Garten im Winter Struktur und spendete im Sommer angenehmen Schatten. Auf ihrer Spitze liess sich in der Dämmerung oft der Amselmann nieder, um sein Abendlied zu singen. Aber immer öfter stand ich bei den zuletzt immer heftiger werdenden Stürmen mit Sorge am Fenster und betrachtete die Fichte, die sich bedenklich zur Seite neigte oder von Böen hin- und hergerissen wurde. So gross mein Garten auch ist, - wenn ein Sturm die Fichte entwurzelt oder geknickt hätte, wären ganz unabhängig von der Fallrichtung fatale Schäden entstanden. So beschloss ich schon vor über einem Jahr, den schönen Baum zu fällen. Die Monate zogen ins Land und wieder stand der Herbst vor der Türe, als ich bei der Gemeinde anfragen liess, ob sie denn für den Rathausplatz schon einen Tannenbaum hätten? Meine Anfrage fand positiven Anklang und so wurde meine Fichte ein paar Tage vor dem 1. Advent 2021 in einer wirklich aufregenden Aktion abgeholt. Als Ganzes wurde sie abgesägt, über die Dächer der Nachbarschaft gehoben und dann auf einen Tieflader gelegt, der sie zum Rathausplatz in Büsingen brachte. Am gleichen Abend wurde sie dort aufgestellt und anderntags mit Lichtern geschmückt. Jedes Mal, wenn ich durch das Dorf fuhr oder zur Post ging, hab ich mich an ihr gefreut. Meine Fichte als Dorf-Christbaum. Ein wirklich ehrenvoller glanzvoller Auftritt für diesen prächtigen Baum.